#E16 - Fernand Marche, von Veronika Beiweis - DE
„Mit hochgestreckter Hand“
Fernand Marche
„Mit hochgestreckter Hand“.
Eine Hand in die Höhe gestreckt, ein zerknitterter Brief zwischen den Fingern. Das war es, was den Blick des schweißtriefenden Läufers auf sich zog, dem die Explosionen um ihn herum immer wieder den Atem raubten. Schließlich erkannte er den am Boden liegenden Mann.
Es ist die Hand des armen Fernand Marche, dessen Weg an diesem Dienstag, dem 1. August 1916, hier nach einem Slalom zwischen Granateneinschlagslöchern endet. Marche sollte dem Oberst, dessen Gefechtsstand einige hundert Meter vom Zwischenwerk Thiaumont entfernt liegt, eine Nachricht überbringen …
Fernand Marche wurde 28 Jahre zuvor, im Jahr 1888, geboren und stammte aus der Region Pas-de-Calais. Wie viele Männer aus der Region wurde er bereits mit 13 Jahren Bergarbeiter. Nach seiner Heirat im Jahr 1911 trat Fernand seinen Militärdienst an ... Und als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er wieder zum Militärdienst einberufen.
Nachdem er 1915 in das 130. RI eingetreten war, wurde er im Oktober bei den Kämpfen um den Hof von Navarin in der Champagne verwundet. Neun Monate später kam sein Regiment an der Front von Verdun an. Im Sommer 1916 waren die Kämpfe und Bombardements auf dem Thiaumont-Kamm von ungeahnter Intensität.
Von den Steinbrüchen von Bras-sur-Meuse aus waren es 1800 Meter, die er ungeschützt, ohne Zwischenstopp, ohne Möglichkeit, in Deckung zu gehen, mitten durch die Detonationen und Leichen zurücklegen musste …Der Befehl muss so schnell wie möglich eintreffen.
Marche hatte sich freiwillig für die Aufgabe gemeldet. Der Leutnant hatte ihn ausgewählt, weil er in seinen Augen der erfahrenste zu sein schien. Mit seiner ganzen Kraft und Energie hatte er sich in diesen verrückten Wettlauf mit dem Tod geworfen, inmitten der Hölle von Verdun.
Und schließlich hatten Granatensplitter ihn erreicht. Im vollen Bewusstsein der Bedeutung seines Auftrags brachte er noch die Kraft auf, seinen Arm an irgendein Hindernis zu lehnen, bevor er starb, damit die wertvolle Botschaft in seiner Hand sichtbar war.
Und über den Tod hinaus wurde er verstanden … Der folgende Läufer ergreift die blutbefleckte Nachricht und erreicht den Posten von Oberst Lebaud. Von der Erzählung dieser Begegnung der beiden Boten gerührt gelobt Lebaud sich, im Gedenken an den Helden ein Denkmal zu errichten, sollte er den Krieg überleben. Dieser Wunsch ging 1925 in Erfüllung, als in der Nähe der Grube, in der der junge Mann arbeitete, eine Statue zu Ehren von Fernand Marche eingeweiht wurde.
Fernand Marche ruht wenige hundert Meter vom Ort seines letzten Botengangs entfernt zwischen tausenden Kameraden, im Grab Nr. 6649 auf dem Soldatenfriedhof von Fleury-devant-Douaumont.
#DestindeVerdun, ein Podcast, geschrieben und produziert vom Team Mémorial de Verdun : Nicolas Czubak, Quentin Poulet und Charles Poisson
des
Textadaption für AudioDelphine Peresan-Roudil und Florence Guionneau-Joie
:
Voix-off : Veronika Beiweis
Produktion : FGJ/Art Expo - Postproduktion: Plissken Production - Aufnahme: Hope So Production
Fernand Marche
„Mit hochgestreckter Hand“.
Eine Hand in die Höhe gestreckt, ein zerknitterter Brief zwischen den Fingern. Das war es, was den Blick des schweißtriefenden Läufers auf sich zog, dem die Explosionen um ihn herum immer wieder den Atem raubten. Schließlich erkannte er den am Boden liegenden Mann.
Es ist die Hand des armen Fernand Marche, dessen Weg an diesem Dienstag, dem 1. August 1916, hier nach einem Slalom zwischen Granateneinschlagslöchern endet. Marche sollte dem Oberst, dessen Gefechtsstand einige hundert Meter vom Zwischenwerk Thiaumont entfernt liegt, eine Nachricht überbringen …
Fernand Marche wurde 28 Jahre zuvor, im Jahr 1888, geboren und stammte aus der Region Pas-de-Calais. Wie viele Männer aus der Region wurde er bereits mit 13 Jahren Bergarbeiter. Nach seiner Heirat im Jahr 1911 trat Fernand seinen Militärdienst an ... Und als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er wieder zum Militärdienst einberufen.
Nachdem er 1915 in das 130. RI eingetreten war, wurde er im Oktober bei den Kämpfen um den Hof von Navarin in der Champagne verwundet. Neun Monate später kam sein Regiment an der Front von Verdun an. Im Sommer 1916 waren die Kämpfe und Bombardements auf dem Thiaumont-Kamm von ungeahnter Intensität.
Von den Steinbrüchen von Bras-sur-Meuse aus waren es 1800 Meter, die er ungeschützt, ohne Zwischenstopp, ohne Möglichkeit, in Deckung zu gehen, mitten durch die Detonationen und Leichen zurücklegen musste …Der Befehl muss so schnell wie möglich eintreffen.
Marche hatte sich freiwillig für die Aufgabe gemeldet. Der Leutnant hatte ihn ausgewählt, weil er in seinen Augen der erfahrenste zu sein schien. Mit seiner ganzen Kraft und Energie hatte er sich in diesen verrückten Wettlauf mit dem Tod geworfen, inmitten der Hölle von Verdun.
Und schließlich hatten Granatensplitter ihn erreicht. Im vollen Bewusstsein der Bedeutung seines Auftrags brachte er noch die Kraft auf, seinen Arm an irgendein Hindernis zu lehnen, bevor er starb, damit die wertvolle Botschaft in seiner Hand sichtbar war.
Und über den Tod hinaus wurde er verstanden … Der folgende Läufer ergreift die blutbefleckte Nachricht und erreicht den Posten von Oberst Lebaud. Von der Erzählung dieser Begegnung der beiden Boten gerührt gelobt Lebaud sich, im Gedenken an den Helden ein Denkmal zu errichten, sollte er den Krieg überleben. Dieser Wunsch ging 1925 in Erfüllung, als in der Nähe der Grube, in der der junge Mann arbeitete, eine Statue zu Ehren von Fernand Marche eingeweiht wurde.
Fernand Marche ruht wenige hundert Meter vom Ort seines letzten Botengangs entfernt zwischen tausenden Kameraden, im Grab Nr. 6649 auf dem Soldatenfriedhof von Fleury-devant-Douaumont.
#DestindeVerdun, ein Podcast, geschrieben und produziert vom Team Mémorial de Verdun : Nicolas Czubak, Quentin Poulet und Charles Poisson
desTextadaption für AudioDelphine Peresan-Roudil und Florence Guionneau-Joie
:Voix-off : Veronika Beiweis
Produktion : FGJ/Art Expo - Postproduktion: Plissken Production - Aufnahme: Hope So Production
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